Mit Textilien aus Merinowolle dem Mikroplastik Wahnsinn entgehen!
Seit Anfang der 80er Jahre werden Kunstfasern in der Outdoor Bekleidung im großen Stil verarbeitet. Mittlerweile ist Polyester & Co auch in der Modewelt weit verbreitet, da es sich gut einfärben lässt und billig herzustellen ist.
Was jedoch bis vor einigen Jahren im Verborgenen bleibt sind die immensen und unumkehrbaren Auswirkungen von Mikroplastikpartikeln im Weltmeer.
Studien zu Folge werden bei jeder Wäsche eines Polyester Gewebes bis zu 500.000 Fasern ins Abwasser eingetragen. Ein Großteil dieser Mikropartikel können von den Kläranlagen nicht gefiltert werden und landen in unseren Flüssen und schlussendlich im Weltmeer (Der Rest landet über den Klärschlamm auf den Äckern).
Durch Wellenbewegung und UV-Strahlen werden die Faserteilchen weiter aufgespalten und gelangen als mikroskopisch kleine Partikel in die Nahrungskette und über den Fisch auch auf unsere Teller. Neueste Untersuchungen konnten bereits Mikroplastik im Stuhl des Menschen nachweisen.
Da viele Kunstfasern sogenannte Additive wie z.B. hormonell wirkende Weichmacher oder krebserregende Schwermetalle enthalten, sind die Auswirkungen des Mikroplastik auf unseren Körper in höchstem Maße besorgniserregend, auch wenn die Langzeitwirkungen noch nicht erforscht sind.
Der Unterschied zu vielen anderen globalen Umweltproblemen ist hierbei, dass wir direkt und sofort selbst einen großen Anteil zur Problemlösung beitragen können, in dem wir vorhandene Kunstfaserkleidung nicht mehr benutzen, insbesondere nicht mehr waschen und beim Duschen auf plastikfreie Kosmetik umsteigen. Neben dem Abrieb von Autoreifen zählen nämlich Kosmetika und Kunstfaserbekleidung zu den Hauptverursachern von Mikroplastik im Weltmeer.
Jeder von uns kann seinen Anteil an Mikroplastik sofort minimieren, durch einen Umstieg auf Naturfasern- Jede Waschmaschinenladung zählt!
Gerade die Outdoor Branche trägt dazu bei genau das zu gefährden, was den Kunden am wichtigsten ist - die Natur selbst. Auch heute noch beharren viele auf veralteten Weisheiten aus den 90ern, dass schnelles Trocknen und Schweißverdunstung essentiell für Funktionsbekleidung sei und es daher keine Alternative zu Kunstfasern gäbe.
Doch vergessen wird dabei, das schnelles Trocknen nicht immer ein Vorteil ist. Wer nassgeschwitzt am Gipfel ankommt, wo der kalte Wind bläst, der wird sehen wie unangenehm die verstärkte Verdunstungskälte durch Kunstfasern ist, denn diese ist nicht in Echtzeit trocken. Viele Leute wechseln daher am Gipfel das Shirt - doch ist das der Sinn einer Funktionswäsche?
Es geht auch anders: Merinowolle ist die natürliche Klimaanlage, denn bei Aktivität wird Feuchtigkeit als kühlender Puffer zwischengespeichert und bei Unterbrechung der Aktivität wird die Wolle nicht kalt, trotz der Feuchtigkeit. Klingt unmöglich? Die Schafe machen es doch vor - sie stehen Sommer wie Winter mit ihrem Fell auf der Weide und fühlen sich gut. Mehr Information zu den Vorteilen von Merino gibt es unter "Warum Merino Unterwäsche?"
Warum nachhaltige Merinowolle?
Merinowolle ist ein nachwachsender Rohstoff, der vollständig biologisch abbaubar ist. Zur Herstellung werden keine Düngemittel und Pestizide (Baumwolle) benötigt, ebenso wenig fossile Rohstoffe wie Erdöl (Kunstfasern). Die Merino Schafe benötigen lediglich eine paar saftige neuseeländische Almwiesen. Es werden keine extra angebauten Futtermittel benötigt.
Schafe werden vielerorts zur Landschaftspflege an steilen Hängen eingesetzt und unterstützen so den Erhalt von Wiesenlebensräumen.
In der Ökobilanz von Merinowolle schlägt nur der relativ hohe Wasserverbrauch beim Waschen der Wolle und der Transport zu Buche. Durch eine moderne Wasseraufbereitung kann dieser Faktor auch minimiert werden.
Als Vorzeigeunternehmen in Puncto resourcenschonende Wollverarbeitung, nachhaltige Schafwirtschaft und Tierschutz ist unser Lieferant Ortovox bekannt (Ortovox Wool Promise). Ebenso legte Icebreaker, als größter Anbieter für Merino Sportswear mit seinem Transparency Report seinen kompletten Herstellungsprozess offen, um die hohen Anforderungen an Tierschutz und eine nachhaltige Wertschöpfungskette mit Fakten zu untermauern.
Im Merino Store werden nur Hersteller gelistet, deren Wolle aus ökologisch verantwortungsvoller Tierhaltung stammen (keine Massentierhaltung auf engstem Raum und kein Mulesing).
Gefahr für Gesundheit und Biodiversität vermeiden
Anders als bei Kunstfasern gehen vom Rohstoff Wolle grundsätzlich keine gesundheitlichen Gefahren aus. Vorsicht ist nur bei Tierhaarallergie geboten. Darüber hinaus gibt es als einzigen Wermutstropfen noch keine zufriedenstellende Lösung, um bei der Färbung und Glättung der Wolle vollständig auf Chemikalien zu verzichten.
Mit dem Kauf von Bekleidung aus Merinowolle und anderen Naturfasern kannst du aber, neben der bereits beschriebenen Gefahren durch Mikroplastik im Wasserkreislauf und der Nahrungskette, eine weitere Vielzahl von versteckten Gefahren durch Kunstfaserprodukte vermeiden:
• Wolle benötigt keine antibakterielle Ausrüstung. Um die bekannte Geruchsentwicklung bei den Kunstfasern abzumildern werden giftige Biozide (Organozinnverbindungen oder Chlorphenole, welche für Wasserorganismen hoch giftig sind und beim Menschen Organe schädigen können), oder Silberfäden, welche im Verdacht stehen Antibiotika-Resistenzen zu fördern, eingesetzt!
• Wolle ist von Natur aus schwer entflammbar. Für Kunstfasertextilien verwendete bromierte Flammschutzmittel (BFR) reichern sich in der Umwelt an und sind mittlerweile überall verbreitet. Polybromierte Dyphenylether (PBDE) können auf den Hormonhaushalt wirken und dadurch Wachstumsstörungen verursachen und die Entwicklung von Geschlechtsorganen beeinträchtigen.
• Wolle ist hautfreundlich. Durch die Eigenschaft der Wolle sehr viel Feuchtigkeit zu puffern, bleibt die Haut lange trocken. Dadurch wird Wundscheuern und Blasenbildung verringert. Die von Natur aus bakterienwidrige Struktur der Wollfasern kann sich außerdem positiv auf bereits bestehende Hautprobleme auswirken.
• Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff und 100% biologisch abbaubar. Die Kunstfaserherstellung basiert auf dem fossilen Rohstoff Erdöl. Kunstfasern verrotten nicht und können aufgrund der Materialmischungen nur schwer bzw. mit hohem Energie-und Kostenaufwand recycelt werden. Die langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Umweltschädigung durch die Kunstfaserproduktion sind aktuell noch nicht in den Bruttoinlandsprodukten eingepreist und werden kommenden Generationen aufgebürdet.
In unserem Shop findest du für nahezu jeden Einsatzbereich funktionelle Bekleidung aus Naturfasern angefangen von Merino Unterwäsche über die Merino Midlayers bis hin zur Isolationsjacke mit Wolle. Folgende Hersteller bieten überwiegend plastikfreie Shirts und Funktionswäsche:
• Icebreaker
• Aclima
• Kari Traa
• Devold
• Engel
• Pally‘Hi